WAS IST PNT?

Die pneumatische Trabekuloplastie ist eine neue, ungefährliche, nicht-
invasive Behandlungsmethode, welche in klinischen Studien eine
Verringerung des intraokulären Druckes bei Patienten demonstrierte (1-6),
welche bereits unter pharmazeutischer Behandlung (Betablocker,
Prostaglandin, Adrenergica, usw.)  standen und nicht die gewünschten
intraokulären Druckwerte erreichten. PNT kann auch bei neu
diagnostizierten Patienten angewandt werden, welche noch nicht unter
pharmazeutischer Behandlung stehen.

DIE PNT BEHANDLUNGSMETHODE

PNT verwendet einen speziell konstruierten, patentierten, sterilen,
wegwerfbaren PNT Saugring. Der PNT Ring wird auf das Auge des
Patienten angelegt und an den Vakuum-Controller angeschlossen.
Dessen spezielle Auslegung erlaubt es ein Vakuum von ungefähr 530 mm
Hg für die Dauer von einer Minute zu erzeugen. Eine PNT
Behandlungsmethode wird zweimal angewandt, mit einer Ruhepause von
fünf Minuten zwischen jeder Anwendung. Die Behandlung wird nach einer
Woche wiederholt und dann nochmals alle drei Monate, außer der
behandelnde Arzt empfiehlt eine andere Vorgehensweise. PNT scheint am
Trabekelnetzwerk zu wirken und den wässrigen Abfluss zu erleichtern (2).


WIRKMECHANISMUS

Obwohl der Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig erläutert wurde,
gibt es Hinweise, dass die Wirkung über das Trabekelnetzwerk erfolgt.
Dieser Mechanismus könnte durch die vorübergehende Ausdehnung der
Zonularfasern begründet sein, welche eine Veränderung des
Trabekelnetzwerkes bewirken. Marchini et. al berichteten kürzlich von ihrer
Studie (2), welche UBM Scans von Patienten vor und nach PNT
Behandlung einschloss. “Die UBM Analyse schien zu bestätigen, dass eine
mögliche Verbesserung des wässrigen Abflusses durch das
Trabekelnetzwerk aufgrund der PNT Behandlungsmethode vorlag, ohne
die uveoskleralen Gänge zu erweitern”

WIRKSAMKEIT

Einige klinische Studien haben die Wirksamkeit von PNT, den
intraokulären Druck zu senken, demonstriert. Bucci et. al (1) führten eine
Studie durch mit dem primären Ziel die Leistungsfähigkeit von PNT bei
Patienten mit erhöhtem intraokulären Druck, primärem
Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension zu demonstrieren. An
dieser Studie nahmen 37 Patienten teil, bei welchen die medikamentöse
Glaukombehandlung unterbrochen wurde und eine ausreichend lange
Auswaschperiode vor der eigentlichen PNT Behandlungsmethode
durchgeführt wurde.














Im vierten Probelauf gab es 10 Patientenausschlüsse, welche jedoch nicht
in der PNT Behandlungsmethode begründet waren (z.B. erhöhter Druck im
unbehandelten Auge während den ersten 30 Tagen des Probelaufs). 27
Patienten (73%) schlossen den Probelauf ab.  Die besten Ergebnisse
wurden ungefähr nach 60-90 Tagen PNT Behandlung erreicht (ungefähr 4
mm Hg). 40-60% der Patienten erreichten während des Probelaufs eine
Senkung des intraokulären Drucks von 20% oder mehr. Während dieser
Studie wurden keine gravierenden Nebenwirkungen beobachtet.
Offermann und Augustin (4) berichten, dass sie eine Senkung des
intraokulären Druckes erreichten als sie Patienten, die primäres
Offenwinkelglaukom hatten und unter gering kontrolliertem Latanoprost
standen, mit PNT behandelten. Die Vergleichslinie für den intraokulären
Druck reichte zwischen 18 bis 24 mm Hg. 20 Augen wurden mit PNT am
Tag 0, 7, 90 und 180 behandelt. Umfangreiche optische Bemessungen
wurden am Tag 1, 1 Monat und 3 Monate nach der Behandlung
durchgeführt.















Der Behandlungsgruppenmittelwert des intraokulären Druckes auf der
Vergleichslinie war 20.15 mm Hg und wurde auf 16.5 mm Hg am Tag 120
(-3.65 mm Hg; -18.1%) verringert. Sie kamen zu dem Schluss, dass PNT
eine sichere und effektive Behandlung zur Verringerung des okulären
Drucks bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom ist.

Calabria et. al (5) berichten von einer Studie, die in Ghana durchgeführt
wurde und 42 Patienten (82 Glaukomaugen) umfasste, bei welchen
erhöhter intraokulärer Druck diagnostiziert wurde. Das Ziel der Studie
war es die Wirksamkeit und Sicherheit von PNT zu beurteilen. Sie
berichteten, dass 87.8% der untersuchten Augen einen verringerten
intraokulären Druck nach der PNT Behandlung aufwiesen, wobei 73%
der Augen eine Senkung des Druckess von mehr als 15% erfuhren.
Gemäß europäischen Richtlinien für Glaukom gelten Senkungen von
mehr als 15% als wirksam. In ihrer Zusammenfassung stellten sie fest,
dass “des weiteren, der Mangel an Nebenwirkungen, bis auf
subkonjunktivale Hyperämie und subkonjunktivale Blutung, macht die
PNT Behandunglunsmethode sicher und einfach…”
Marchini (2,3) et. al, berichteten von einer interessanten Studie, in der
sie festlegten wie sich der Effekt der PNT Behandlungsmethode, sprich
die Senkung des intraokulären Drucks, in Patieten auswirkte die nicht
unter angemessener Kontrolle von Anti-Glaukom Medikamenten standen.
In dieser Studie wurden 14 Patienten zusätzlich zu ihrer medikamentösen
Behandlung der PNT Behandlungsmethode unterzogen. Der
Anfangsmittelwert des intraokulären Druckes war 22 ± 1.8 mm Hg. Eine
statistisch signifikante Verringerung von mehr als -15%, mit einem
Maximum von -21% am achten Tag wurde für die gesamte Studie
beobachtet. Zusätzlich berichteten sie, dass die UBM Analyse keine
erheblichen Veränderungen nach der PNT Behandlungsmethode zeigte,
weder an in der vorderen Augenkammertiefe oder der Winkelweite.













Veränderungen wurden im CBT und dem Reflexionsvermögen der Uvea
unter dem Skleralgewebe beobachtet, welche wahrscheinlich auf die
vorangegangene Kompression des Saugringes zurückzuführen sind. Sie
kamen zum Schluss, dass die Daten konsistent mit einem  
Wirkmechanismus waren, der einen erhöhten Abfluss via das
Trabekelnetzwerk bewirkte.
Bibliographie

(1) M.G. Bucci, M. Centofanti, F. Oddone, M. Parravano, C. Balacco Gabrieli, J. Pecori-Giraldi, A. Librando, E. Paone, I.D. Bores, "Pilot Study to
evaluate the efficacy and safety of pneumatic trabeculoplasty in glaucoma and ocular hypertension" ( “Pilotstudie um die Wirksamkeit und
Sicherheit von pneumatischer Trabeculoplastie in Glaukom und okulärer Hypertension zu evaluieren” ),  European Journal of Ophthalmology, Vol.
15, No. 3, 2005 Seiten 347 - 352.

(2) Ceruti, P., Marraffa, M., Morbio, R., Bertoldo, G., Marchini, G., "Efficacy of Pneumatic Trabeculoplasty in Primary Open Angle Glaucoma"
(“Wirksamkeit von pneumatischer Trabekuloplastie in primären Offenwinkelglaukom”), vorgestellt an der 2006 jährlichen Tagung der Association
for Research in Vision and Ophthalmology, Ft, Lauderdale, FL, Invest. Ophthal, Vis. Sci. Vol 47,
2006

(3) Ceruti, P., Marchini, G.,  "La PneumoTrabeculoPlastica nel trattamento del POAG" (Pneumatische Trabekuloplastie in der Behandlung von
primärem Offenwinkelglaukom), vorgestellt an der 4. internationalen Tagung der italienischen Gesellschaft für Augenheilkunde, Rom, Italien,
2006

(4) Offermann, I., Augustin, AJ, "Pneumatische Trabekuloplastie (PNT) bei primärem Offenwinkelglaukom" vorgestellt an der 19. Tagung der
German Ophthalmic Surgeons (DOC), Nürnberg, Deutschland, 2006

(5) Prigione G., Hesse, A. Lester, M., Rolando, M., Calabria, G., Safety and Efficacy of Pneumatic Trabeculoplasty in African Population,
("Sicherheit und Wirksamkeit von pneumatischer Trabekuloplastie in der Afrikanischen Bevölkerung"), vorgestellt an der 2006 jährlichen Tagung
von Association for Research in Vision and Ophthalmology, Ft. Lauderdale, FL, Invest. Ophthal. Vis. Sci.; Vol 47, 2006

6) G. Avalos-Urzua, L.D. Bores, J.T.  LiVecchi, "Pneumatic Trabeculoplasty: A New Method to Treat Primary Open-Angle Glaucoma and Reduce
the Number of Concomitant Medications" (“Pneumatische Trabekuloplastie: Eine neue Methode um primäres Offenwinkelglaukom zu behandeln
und um die Anzahl begleitender Medikamente zu verringern”), Annals Of Ophthalmology, Vol. 37, No. 1, 2005 Seiten 37-46.
Avalos und LiVecchi berichten
von ihrer Studie mit 177
Patienten, zur Ermittlung der
Wirksamkeit von PNT bezüglich
der Senkung des intraokulären
Druckes. Zusätzlich wurde die
Verringerung der
Medikamentation zur Kontrolle
des intraokulären Druckes als
sekundärer Endpunkt evaluiert.
177 Patienten (320 Augen)
wurden behandelt und die
Versuchsdauer betrug 6 Monate.
Nach dieser Versuchsdauer
wurden die Patienten nur mehr
dann mit PNT behandelt, falls sie
eine positive Reaktion zeigten.
Sie berichteten keine ernsthaften

Zusammengefasst kann man sagen, die klinische Erfahrung bisher mit PNT
exzellent war. Ungefähr 75% der Patienten die mit PNT behandelt wurden,
zeigten eine Verringerung des intraokulären Drucks feststellen. Die Dauer
der Verringerung des intraokulären Drucks beträgt durchschnittlich 3-4
Monate, wonach die Behandlung nochmals wiederholt werden kann. Das
Profil der Nebenwirkungen ist consistent mit dem Gebrauch von topischen
Narkotikum und dem Plastikring der okulären Oberfläche. Die meist
bekannten Nebenwirkungen in den klinischen Versuchen waren
subkonjunktivale Hyperämie und subkonjunktivale Blutung. Die
Nebenwirkungen konnten jedoch zum Rückgang gebracht werden ohne
jeglichen medizinischen Eingriff. Für eine komplette Anleitung beziehen Sie
sich bitte auf ‘Instructions for Use’.
Nebenwirkungen bezüglich Sehkraft und keine Veränderungen des
Blickfelds oder des Sehnervkopfes. Statistisch maßgebliche
Verringerungen des intraokulären Druckes bzw. der Medikamentendosis
wurden in dieser Studie beobachtet. Sie kamen zum Schluss, dass PNT
zur therapeutischen Behandlung von Glaukomapatienten benutzt
werden kann.

Bores (6) berichtete von seiner Studie, welche 172 Patienten umfasste,
und bestätigte, dass PNT erfolgreich den intraokulären Druck
verringern/kontrollieren kann. Gleichzeitig reduzierte PNT die Anzahl
Medikamente die gebraucht wurden um den Druck innerhalb einer
klinisch akzeptablen Breite beizubehalten.